Versicherungen für Selbstständige: Deine kompakte Orientierung
Immer auf der sicheren Seite: Warum Versicherungen bei der Existenzgründung so wichtig sind
Wenn du dich selbstständig machst oder ein Unternehmen gründest, übernimmst du die Verantwortung für deine eigene Absicherung. Anders als Angestellte bist du für Versicherungen wie Krankenversicherung, Altersvorsorge und Haftpflichtschutz allein zuständig. Ein einziger unvorhergesehener Schadensfall kann sonst schnell die gesamte Existenz bedrohen. Dieser Artikel zeigt dir, welche Versicherungen für Selbstständige wirklich essenziell sind und worauf du achten solltest.

[fs-toc-h2]1. Kranken- und Pflegeversicherung
In Deutschland ist eine Krankenversicherung Pflicht. Für Selbstständige stehen meist zwei Optionen offen: gesetzliche Krankenversicherung (GKV) oder private Krankenversicherung (PKV).
- GKV: Beiträge richten sich nach deinem Einkommen. Dabei gilt ein festgelegtes Mindesteinkommen als Beitragsgrundlage, wenn deine tatsächlichen Einnahmen noch unklar sind.
- PKV: Individuelle Tarife, deren Beiträge sich an Alter, Gesundheitszustand und Leistungsumfang orientieren. Die PKV kann günstiger starten, jedoch im Alter teurer werden.
Zur Krankenversicherung gehört immer eine Pflegeversicherung, ob gesetzlich oder privat. Sie sichert dich ab, falls du pflegebedürftig wirst.
Tipp: Prüfe frühzeitig, ob deine Einkommenssituation und Lebensplanung eher zur GKV oder PKV passen. Beachte außerdem, dass ein Wechsel zwischen den Systemen oft mit Einschränkungen verbunden ist.
[fs-toc-h2]2. Rentenversicherung und Altersvorsorge
Viele Selbstständige denken anfangs nicht an die Rente, doch die Altersvorsorge ist ein wichtiger Pfeiler deiner finanziellen Sicherheit.
- Gesetzliche Rentenversicherung: Nicht alle Selbstständigen sind hier pflichtversichert, aber bestimmte Berufsgruppen wie Handwerker, Lehrer oder Pflegepersonen schon.
- Rürup-Rente (Basisrente): Für Selbstständige ist die steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge oft attraktiv.
- Private Vorsorge: Lebens- oder Rentenversicherungen, aber auch Kapitalanlagen in Fonds oder Immobilien können Teil deiner Strategie sein.
Hinweis: Setze dich realistische Sparziele. Achte darauf, die Beiträge für deine Altersvorsorge nicht zu hoch zu wählen, um finanzielle Engpässe in der Gründungsphase zu vermeiden.
[fs-toc-h2]3. Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)
Bist du als Selbstständiger längere Zeit arbeitsunfähig, entfällt oft dein komplettes Einkommen. Hier greift eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die dir monatliche Zahlungen leistet, falls du deinen Beruf dauerhaft nicht mehr ausüben kannst.
- Achte auf eine ausreichende monatliche Rente.
- Offenbare Vorerkrankungen ehrlich, um im Leistungsfall abgesichert zu sein.
Tipp: Prüfe, ob in deinem Tarif eine „abstrakte Verweisung“ ausgeschlossen ist, damit du nicht auf einen anderen Beruf verwiesen werden kannst, den du theoretisch noch ausüben könntest.
[fs-toc-h2]4. Haftpflichtversicherungen
Betriebshaftpflicht
Die Betriebshaftpflichtversicherung ist essenziell, wenn du Kundenkontakt hast oder Produkte vertreibst. Sie schützt dich vor Schadensersatzforderungen bei Personen- und Sachschäden, die durch deine betriebliche Tätigkeit entstehen.
- Empfohlen für Branchen wie Handwerk, Gastronomie oder Handel.
- Achte auf eine ausreichend hohe Deckungssumme.
Berufshaftpflicht und Vermögensschadenhaftpflicht
Die Berufshaftpflicht ist für Freiberufler in beratenden Berufen wichtig. Entsteht durch deine Beratung ein finanzieller Schaden beim Kunden, springt sie ein. Auch Vermögensschadenhaftpflicht-Tarife können hier relevant sein.
Hinweis: Manche Versicherer bieten Kombinationstarife, die Betriebshaftpflicht und Berufshaftpflicht in einem Paket abdecken.
[fs-toc-h2]5. Rechtsschutzversicherung
Rechtsstreitigkeiten können schnell hohe Kosten verursachen. Eine Rechtsschutzversicherung für Selbstständige übernimmt Anwalts- und Gerichtskosten, beispielsweise bei Auseinandersetzungen mit Kunden, Geschäftspartnern oder Vermietern.
- Prüfe genau, welche Bereiche abgedeckt sind (z. B. Arbeits-, Miet- oder Verkehrsrecht).
- Nicht alle Streitigkeiten sind automatisch versichert (z. B. Patent- oder Markenrecht).
[fs-toc-h2]6. Inhaltsversicherung und Betriebsausfall
Inhaltsversicherung
Besitzt du ein Ladenlokal oder Büro, in dem sich wertvolles Inventar, Waren oder Technik befinden, kann eine Inhaltsversicherung sinnvoll sein. Sie deckt Schäden durch Feuer, Wasser, Einbruchdiebstahl oder Sturm.
Betriebsausfallversicherung
Fällt dein Betrieb aufgrund von Unfall, Krankheit oder Schäden im Geschäftsgebäude komplett aus, kannst du erhebliche finanzielle Einbußen erleiden. Die Betriebsausfall- bzw. Betriebsunterbrechungsversicherung federt diesen Umsatzausfall ab und übernimmt laufende Kosten.
[fs-toc-h2]7. Weitere wichtige Policen
- Private Haftpflichtversicherung: Nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber unverzichtbar für jeden. Sie deckt Schäden, die du im Privatbereich verursachst.
- Unfallversicherung: Als Selbstständiger bist du nicht automatisch durch die gesetzliche Unfallversicherung abgedeckt, es sei denn, du bist Mitglied in einer Berufsgenossenschaft. Eine private Unfallversicherung kann ergänzend Sinn ergeben.
[fs-toc-h2]8. Versicherungen für spezielle Branchen
Bestimmte Branchen erfordern zusätzliche Policen:
- IT-Freelancer: Cyber-Versicherung zum Schutz gegen Hackerangriffe oder Datenlecks.
- Handwerker: Häufig Pflichtmitgliedschaft in der Berufsgenossenschaft, Betriebshaftpflicht elementar.
- Gastronomie: Inhaltsversicherung für teures Equipment und Waren, ggf. Betriebshaftpflicht.
- Coaches & Trainer: Berufshaftpflicht oder Vermögensschadenhaftpflicht, falls Fehlberatung droht.
Anna Müller, 32 Jahre, selbstständige Grafikdesignerin mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 4.500 €.

Gesamtkosten pro Monat:
- Mit gesetzlicher Krankenversicherung (GKV): 1.513 €
- Mit privater Krankenversicherung (PKV): 1.113 €
Hinweis: Diese Zahlen sind beispielhaft. Die tatsächlichen Kosten können je nach Anbieter, persönlicher Risikobewertung, gewähltem Tarif und individuellen Faktoren abweichen. Besonders die Krankenversicherung kann je nach Einkommen und Leistungsumfang variieren.
[fs-toc-h2]9. Steuerliche Absetzbarkeit
Viele Versicherungen für Selbstständige kannst du steuerlich geltend machen:
- Betriebliche Versicherungen: Betriebshaftpflicht, Berufshaftpflicht, Rechtsschutz oder Inhaltsversicherung gelten als Betriebsausgabe.
- Vorsorgeaufwendungen: Kranken-, Pflege- und Berufsunfähigkeitsversicherung werden bis zu bestimmten Grenzen als Sonderausgaben anerkannt.
- Rürup-Rente: Beiträge sind bis zu einem Höchstbetrag absetzbar, was deine Steuerlast spürbar mindern kann.
Tipp: Nutze einen Steuerberater, um keine Möglichkeiten zu verpassen. Jede Versicherung hat eigene Regeln zur Absetzbarkeit.
[fs-toc-h2]10. Günstige Versicherungen für Selbstständige finden
Versicherungsvergleich lautet das Stichwort. Die Kosten variieren stark, daher ist es ratsam, mehrere Angebote einzuholen.
- Berücksichtige Leistungsspektrum und Deckungssummen.
- Sichere dir Rabatte durch jährliche Zahlungsweise oder höhere Selbstbeteiligung.
- Achte darauf, nicht doppelt versichert zu sein, z. B. wenn eine Police bereits mehrere Risiken abdeckt.
[fs-toc-h2]Fazit: So bist du gut abgesichert
Ob Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Betriebshaftpflicht, Berufsunfähigkeits- oder Rechtsschutzversicherung – du solltest nur jene Policen abschließen, die dein konkretes Risikoprofil abdecken und gesetzlich vorgeschrieben sind. Dabei helfen dir:
- Eine gründliche Risikoanalyse.
- Vergleich verschiedener Anbieter.
- Kontinuierliche Anpassung deiner Versicherungen an neue Geschäftsentwicklungen.
So vermeidest du Über- und Unterversicherung und stellst sicher, dass du im Ernstfall umfassend geschützt bist.
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