Businessplan schreiben: So erstellst du deinen eigenen Geschäftsplan
Schritt-für-Schritt Anleitung wie du mit einem klaren Businessplan erfolgreich in die Selbstständigkeit startest
Ein Businessplan ist für jede Existenzgründung ein essentielles Fundament. Er hilft dir dabei, deine Geschäftsidee strukturiert darzustellen, den Markt zu analysieren und deinen Finanzbedarf zu kalkulieren. Gleichzeitig ist er für Banken, Investoren und andere Geldgeber unverzichtbar, um einen Eindruck von deinem Vorhaben zu gewinnen. In diesem Ratgeber erfährst du, wie ein guter Businessplan aussieht, warum du unbedingt einen erstellen solltest und welche Schritte dich zum Ziel führen. Außerdem bekommst du Tipps, ob du deinen Businessplan selbst schreiben kannst und wo du bei Bedarf Unterstützung findest.

[fs-toc-h2]1. Was ist ein Businessplan und warum ist er so wichtig?
Ein Businessplan – manchmal auch Geschäftsplan genannt – ist eine systematische Aufzeichnung deiner Geschäftsidee, deiner Strategie und aller entscheidenden Aspekte rund um deine geplante Selbstständigkeit. Indem du deinen Businessplan ausarbeitest, erhältst du nicht nur Klarheit über dein Gründungsvorhaben, sondern auch über Chancen und Risiken, Wettbewerb und Zielgruppen sowie deine finanzielle Situation.
Warum brauchst du einen Businessplan unbedingt?
- Zugang zu Finanzierungen: Kreditinstitute oder Investoren wollen dein Gründungskonzept verstehen, bevor sie Geld bereitstellen.
- Strukturierte Planung: Ein Businessplan bringt dich dazu, deine Geschäftsidee aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und klar zu definieren.
- Kontrollinstrument: Mit einem ausgereiften Geschäftsplan kannst du deinen Fortschritt regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls anpassen.
Wenn du einen Businessplan selbst erstellst, entwickelst du ein tieferes Verständnis für dein Unternehmen. Das hilft dir dabei, souveräner aufzutreten und potenzielle Fragen von Banken oder Förderinstituten sicher zu beantworten.
[fs-toc-h2]2. Aufbau und Inhalte eines professionellen Businessplans
Ein überzeugender Businessplan besteht üblicherweise aus mehreren Kapiteln, die aufeinander aufbauen. Halte dich an eine strukturierte Gliederung, damit Leserinnen und Leser – etwa Geldgeber oder Kooperationspartner – sich schnell zurechtfinden.
1. Executive Summary
Hier fasst du alle wesentlichen Punkte zusammen. Am besten schreibst du diese Zusammenfassung zum Schluss, nachdem dein gesamter Geschäftsplan steht. Sie sollte auf maximal zwei Seiten die wichtigsten Aussagen enthalten: Was ist deine Geschäftsidee, wie sieht der Markt aus und warum bist du überzeugt, dass deine Strategie aufgeht?
2. Geschäftsidee und Angebot
In diesem Abschnitt erklärst du, was genau du anbietest und welchen Nutzen deine Kundinnen und Kunden davon haben. Gehe auf Alleinstellungsmerkmale ein und gib ein möglichst klares Bild davon, wie du dich von der Konkurrenz unterscheidest.
3. Marktanalyse und Wettbewerb
Ein guter Businessplan liefert einen Überblick über die Marktgröße, Trends, Zielgruppen und den aktuellen Wettbewerb. Je genauer du hier argumentieren kannst, desto überzeugender wirkst du.
- Zielgruppe: Beschreibe möglichst konkret, welche Kundengruppen du ansprechen möchtest.
- Wettbewerbsanalyse: Nenne direkte und indirekte Konkurrenten. Welche Stärken und Schwächen siehst du, und wie positionierst du dich im Vergleich?
- Marketing- und Vertriebsstrategie
Erläutere, wie du die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe gewinnen willst und über welche Kanäle du deine Produkte oder Dienstleistungen vertreibst. Ein solider Marketingplan ist oft der Schlüssel zu einem erfolgreichen Markteintritt.
Tipp: Lege dir eine Budgetplanung für dein Marketing zurecht. Zeige auf, wie du online (zum Beispiel via Social Media und Suchmaschinenoptimierung) und offline (zum Beispiel Flyer, Plakate oder Netzwerk-Events) auf dich aufmerksam machst.
4. Rechtsform, Organisation und Team
Stelle kurz und prägnant dar, in welcher Rechtsform du dein Unternehmen gründest (z. B. Einzelunternehmen, GmbH, UG oder GbR). Bei mehreren Gründerinnen und Gründern solltest du auch Rollen und Zuständigkeiten klären. Erläutere, warum dein Team optimal aufgestellt ist.
5. Finanzplan
Dieser Teil ist meistens der umfangreichste – und für Banken und Investoren am wichtigsten. Er enthält:
- Kapitalbedarfsplanung: Wie viel Geld brauchst du für den Start und für laufende Kosten?
- Umsatzprognose: Auf welcher Basis schätzt du deine Verkäufe ein?
- Kostenkalkulation: Erstelle am besten eine Liste mit fixen (z. B. Miete) und variablen (z. B. Materialeinsatz) Kosten.
- Liquiditätsplanung: Zeige, wie du sicherstellst, dass dein Cashflow stabil bleibt und du jederzeit zahlungsfähig bist.
- Rentabilitätsvorschau: Darin rechnest du vor, wann du in die Gewinnzone kommen könntest.
6. Risikoanalyse und Alternativszenarien
Jedes Geschäft birgt Risiken – verschweige diese nicht, sondern zeige, wie du damit umgehen würdest. Wer sich mit möglichen Schwierigkeiten auseinandersetzt, beweist Realismus und strategisches Denken.
7. Anhang
Hier kannst du weitere Unterlagen hinzufügen: detaillierte Tabellen, Grafiken, Qualifikationen oder Marktforschungsergebnisse.
Viele Gründerinnen und Gründer neigen dazu, die Marktanalyse zu oberflächlich zu betreiben. Ein weiterer häufiger Fehler ist das Überschätzen der eigenen Umsätze oder das Vernachlässigen der Kosten. Wenn du an dieser Stelle zu optimistisch bist, wirkst du auf Banken und Investoren schnell unglaubwürdig. Achte also auf realistische Annahmen und fundierte Belege. Hole dir bei Bedarf Rat von einer Gründungsberatung oder von Expertinnen und Experten aus deiner Branche.
[fs-toc-h2]3. Businessplan selbst erstellen oder schreiben lassen?
Grundsätzlich kannst du deinen Businessplan selbst erstellen. du kennst deine Geschäftsidee am besten und weißt, welche Ziele du verfolgst. Dennoch gibt es die Möglichkeit, deinen Businessplan von Profis schreiben zu lassen – zum Beispiel von Agenturen oder spezialisierten Beratungen.

Tipp: Wenn dir die betriebswirtschaftliche Expertise fehlt, kannst du trotzdem viel selbst machen. Nimm dir für knifflige Punkte (etwa Finanzplan oder Marktanalyse) bei Bedarf eine professionelle Gründungsberatung hinzu.
[fs-toc-h2]4. Wie schreibst du deinen Businessplan Schritt für Schritt?
- Ziele festlegen und Informationen sammeln
Bevor du loslegst, solltest du dir überlegen, wofür du den Businessplan brauchst. Geht es vor allem um eine Finanzierung oder darum, dir selbst Klarheit zu verschaffen? Sammle alle Daten, Statistiken und Studien, die deine Idee untermauern. - Gliederung festlegen
Nimm dir eine bewährte Vorlage zur Hand und notiere die einzelnen Kapitel (z. B. Geschäftsidee, Marktanalyse, Marketing, Organisation und Team, Finanzplan). Dadurch stellst du sicher, dass du nichts Wichtiges vergisst. - Inhalte ausarbeiten
Erstelle pro Kapitel erst einmal eine grobe Struktur, dann füllst du sie mit Daten und Argumenten. Nutze Fließtext, um Zusammenhänge zu erklären, und ergänze wichtige Punkte in Listen oder Tabellen. - Finanzplan erstellen
Im Finanzplan stellst du dar, wie deine geschätzten Umsätze und Kosten aussehen. Sei hier möglichst konkret und sorge dafür, dass deine Annahmen nachvollziehbar sind. - Feedback einholen und überarbeiten
Bitte Freundinnen, Kollegen oder eine Gründungsberatung, deinen Businessplan zu lesen. Kritik hilft dir, Schwachstellen zu erkennen und deinen Plan zu optimieren. Danach kannst du die Executive Summary verfassen, in der du das Wichtigste zusammenfasst.
Bevor du tief in deinen Geschäftsplan einsteigst, könntest du ein Business Model Canvas nutzen. Damit visualisierst du die Kernelemente deines Geschäftsmodells auf einer einzigen Seite. Wichtig: Das Canvas ersetzt einen klassischen Businessplan nicht vollständig. Es ist eher ein schnelles Werkzeug, um erste Ideen und Hypothesen zu prüfen, ohne gleich alles im Detail auszuarbeiten.
[fs-toc-h2]5. Marktanalyse und Konkurrenz: Warum du hier besonders gründlich sein solltest
Oft wird die Marktanalyse als trockene Pflichtübung empfunden. Tatsächlich entscheidest du aber genau hier über das Fundament deiner Existenzgründung:
- Wie groß ist das Marktvolumen?
- Welche Trends beeinflussen dein Geschäft?
- Gibt es spezielle Kundenbedürfnisse, die du abdecken könntest?
Wenn du den Markt nur oberflächlich analysierst, läufst du Gefahr, wichtige Aspekte zu übersehen. Gerade Konkurrenten und Branchentrends solltest du genau kennen, um dich am Markt zu behaupten.
Tipp: Sprich mit potenziellen Kundinnen und Kunden, führe Umfragen durch oder suche online nach branchenspezifischen Statistiken. So kannst du fundierte Argumente liefern, wenn es um deinen Markt und deinen Wettbewerbsvorteil geht.
Stell dir vor, du möchtest ein kleines Café mit selbstgebackenen Kuchen und hochwertigen Kaffeespezialitäten eröffnen. In deinem Businessplan stellst du deine Idee vor:
- Besonderes Konzept: Du bietest ausschließlich Bio-Kaffee und arbeitest mit lokalen Bäckereien zusammen.
- Zielgruppe: Hauptsächlich junge Erwachsene, die ein gemütliches Ambiente schätzen und Wert auf Nachhaltigkeit legen.
- Standort: Eine Innenstadtlage mit hoher Passantenfrequenz.
- Marketing: Du setzt auf Social-Media-Kanäle, Mund-zu-Mund-Propaganda und die Teilnahme an lokalen Events.
In der Marktanalyse würdest du untersuchen, wie hoch die Nachfrage nach Bio-Produkten in deiner Stadt ist und welche Konkurrenzcafés es gibt. Im Finanzplan zeigst du auf, wie viel Startkapital du für Miete, Einrichtung und Marketing brauchst und ab wann du mit Gewinn rechnest.
[fs-toc-h2]6. Kannst du einen Businessplan wirklich selbst schreiben?
Ja, das kannst du – zumal du dabei deine Geschäftsidee intensiv durchleuchtest. Allerdings ist es wichtig, dass du dir Hilfe suchst, wenn es um Themen wie Steuerrecht, Finanzierung oder gründliche Marktanalyse geht. Die meisten Gründerinnen und Gründer ohne betriebswirtschaftlichen Hintergrund holen sich zumindest punktuell Unterstützung, um Fehler zu vermeiden.
Hinweis: Die IHK oder Handwerkskammer in deiner Region bieten häufig kostenlose Erstberatungen. Auch bei Kreditinstituten bekommst du oft Informationen zu Fördermitteln oder Tipps rund um die Erstellung deines Businessplans.
[fs-toc-h2]7. Unterstützungsmöglichkeiten: Wo bekommst du Hilfe beim Businessplan erstellen?
du musst deinen Businessplan nicht völlig allein verfassen, denn es gibt zahlreiche Unterstützungsangebote:
- Gründungsberatung: Professionelle Beratung, die dich bei Marktanalyse, Finanzkalkulation und der Ausarbeitung deines Konzepts unterstützt.
- IHK oder HWK (Handwerkskammer): Hier findest du oft kostenlose Workshops, Vorlagen und Sprechstunden.
- Online-Tools und Software: Verschiedene Plattformen bieten strukturierte Vorlagen und Rechner an, die dich Schritt für Schritt durch den Prozess führen.
- Existenzgründungsdarlehen oder Förderprogramme: Einige Förderprogramme, zum Beispiel von der KfW, verlangen einen Businessplan. Gleichzeitig stellen sie oft Leitfäden zur Verfügung, an denen du dich orientieren kannst.
[fs-toc-h2]8. Wie lange dauert es, einen Businessplan zu erstellen?
Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Einige Gründerinnen und Gründer verfassen ihren Plan in wenigen Tagen – gerade wenn das Konzept einfach und überschaubar ist. Bei komplexeren Projekten (z. B. Produktionsfirmen mit hohem Kapitalbedarf) können mehrere Wochen oder gar Monate ins Land gehen, bis alle Daten zusammengetragen und alle Szenarien kalkuliert sind.
[fs-toc-h2]9. Kosten und Nutzen eines professionell erstellten Plans
Das Erstellen eines Businessplans kann zeitintensiv sein, bringt dir jedoch klar strukturierte Erkenntnisse über dein Vorhaben. Wenn du überlegst, ob du Geld in eine Beratung investierst, bedenke, dass sich eine externe Perspektive oft lohnt. Expertinnen und Experten kennen die Anforderungen, die Banken und Investoren stellen, und können deinen Businessplan gezielt darauf optimieren.
[fs-toc-h2]10. Klassische Stolperfallen und wie du sie vermeidest
- Zu optimistische Umsatzprognosen: Recherchiere sorgfältig, wie ähnliche Unternehmen im Markt performen, und plane lieber etwas konservativer.
- Unklare Zielgruppenansprache: Wer ist dein Kunde und warum genau sollte er bei dir kaufen? Definiere das glasklar.
- Fehlender Realitätscheck: Lege deinen Plan unbedingt anderen vor und bitte um Kritik. Außenstehende sehen oft Schwachstellen, die dir selbst nicht auffallen.
- Nicht ausreichendes Finanzpolster: Plane einen Puffer ein, damit du unvorhergesehene Ausgaben stemmen kannst.
[fs-toc-h2]Fazit: So sieht ein guter Businessplan aus – und du kannst ihn selbst erstellen
Ein Businessplan ist weit mehr als nur eine Formalität für Banken oder Investoren. Er ist das Leitdokument für deine Existenzgründung, in dem du systematisch alle Aspekte deiner Geschäftsidee beleuchtest. Indem du einen Businessplan selbst erstellst, gewinnst du ein tiefes Verständnis für Marktmechanismen, Finanzfragen und strategische Entscheidungen. Dennoch solltest du dir bei kniffligen Punkten (wie Finanzplanung oder rechtlichen Fragen) Rat holen. So kombinierst du deine eigene Expertise mit professionellem Input und vermeidest typische Fehler.
Wenn dein Businessplan dann vorliegt, hast du ein wertvolles Instrument in der Hand, das dich bei Bankgesprächen, Investorensuchen und beim Controlling deiner Firma unterstützt. Damit erhöhst du nicht nur deine Chancen auf Finanzierung, sondern hast auch eine klare Roadmap für dein zukünftiges Wachstum.
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